Die Erkenntnis reifte mit jedem Tag etwas mehr, unseren geplanten Jahresurlaub konnten wir knicken…
Dies Jahr war einfach nichts für uns… Nach einem sehr turbulenten Start, vielen Änderungen und einigen unangenehmen Überraschungen, war leider auch unsere geplante Reise nach Island und sogar die Alternative nach Schottland soeben gestorben. Zum Haare raufen, wenn da noch welche gewesen wären…
Unser Nachtfahrt war, wie so viele inzwischen, eher umspektakulär, wenn man von der schlechten Fahrweise des Fahrers einmal absieht. Dieser war (wir hoffen mal nicht aus gesundheitlichen Gründen) nicht in der Lage das Gaspedal ruhig durch zu treten, wodurch sich ein dauerhaftes Ruckeln im Bus breit machte, wie wir uns in den VIP Sitzen. Ach ja, VIP Sitze… Ich glaube hier wurden nach Auslieferung alle Sitze einmal ausgebaut und nur noch die halbe Anzahl Stühle wieder eingebaut. Diese aber deutlich breiter und mit genügend Platz nach vorne, sodass unser Handgepäck eigentlich gebündelt vor unseren Füßen liegen konnte ohne zu stören. Im Gegensatz zu anderen Bussen hatten wir anscheinend keinen Bus erwischt der mit besonders toller Beleuchtung auffällt, so bleibt mir nur ein Bild eines anderen Busses, der anscheinend von “Need for Speed” oder „The Fast And The Furious“ animiert wurde.
Als wir am nächsten Morgen unser (zum ersten Mal genutztes) Moskitonetz wieder abbauten, waren wir auf dem Sprung nach Phuket und der Unterkunft die uns Nueng (Mirko’s Frau) besorgt hatte. Wir wollten den „local bus“ nehmen, der am Ende nichts anderes als einer der vielen durchreisenden Busse von Bangkok nach Phuket ist. Das einzige was diesen Bus „local“ macht, sind die sehr flexiblen Abfahrtszeiten und der günstige Preis in Relation zu den Bussen aus dem „Reisebüro“.
Von Bangkok aus ging die Reise in einem der luxuriösesten Busse nach Süden, den wir je benutzten durften. Nein, diesmal spielte kein WiFi die ausschlaggebende Rolle, diesmal waren es die Fußstütze, ausklappbar aus dem Sitz und die Massagefunktion die dieses Prädikat hervor rief. Die Reise war genauso umspektakulär wie der Bus luxuriös war und so kamen wir am Morgen bereits um 8 Uhr in Khao Lak an, anscheinend bevor die Bewohner wach wurden. Hier war irgendwas seltsam, fast alle Läden waren geschlossen und anscheinend herrschten hier die Touris über die Öffnungszeiten. Überall in den vergangenen Ländern, sogar in den vergangenen Städten in Thailand war immer Leben in den Städten zu finden, meistens ab 6 Uhr Morgens - HIER NICHT. Während der Online-Buchung der Tour für die nächsten Tage hatten wir bereits einen Vorschlag bzgl. Unterkunft erhalten und zu dieser brachen wir auch direkt auf. Uns fiel gleich auf, dass der Ort Khao Lak nur aus einer großen Durchfahrtsstraße bestand, an der ein Restaurant neben der nächsten Kneipe gelegen war und ansonsten nichts weiter, OMG, das war wirklich eine Touri-Gegend… Na ja, wir waren ja nicht ohne Grund hier und der sollte uns direkt am nächsten Morgen auf das Meer führen. Das angesprochene Hotel hatte noch ein Zimmer frei und wir konnten den Tag zuerst mit einer heißen Dusche und anschließend etwas Erholung beginnen, solche Nachtfahrten schlauchen auch mit einem Luxus-Bus etwas.
Bis 21 Uhr sollten die Busse noch in Richtung Alt- Sukhothai fahren, also machten wir uns nach dem verheerenden Regen auf und wollten einen der letzten Busse mit einer günstigen Fahrt bekommen. Wie immer voll beladen, sahen wir aber schon nach wenigen 100 Metern, dass die Haltestelle leer war, genauso wie der Rest der Straße… Irgendwas war hier komisch, auf einmal wurden wir von einem Tuk-Tuk-Schubkarren-Bike-Fahrer angesprochen. Wir waren eigentlich nahe dran abzulehnen, bis er uns darauf hinwies, dass hier kein Bus mehr fuhr und er den gleichen Preis verlangte wie der Bus. Nun gut, dafür konnten wir dann doch fahren. Also nichts wie aufgesprungen, den kalten, nassen Fahrtwind genossen und hoffen, dass er nicht so stark bremsen muss, das wir nach vorne „abgeladen“ werden. ;)
Yeah - und wieder einmal befanden wir uns im Bus. Dieses Mal auf dem Weg nach Sukhothai, der Stadt, die als die erste Hauptstadt Siams gilt, obwohl sie es zeitlich gesehen eigentlich nicht ist, aber ihr kultureller Einfluss auf die thailändische Gesellschaft war so gewaltig, das man darüber einfach hinweg sieht. Sukhothai ist in zwei Gebiete unterteilt: in Alt-Sukhothai befindet sich der restaurierte Geschichtspark, der zu einem der wichtigsten Thai-Kulturerben zählt, in Neu-Sukhothai die meisten Unterkünfte und Geschäfte für den täglichen Bedarf. Nach sechs Stunden unbequemen Sitzens kamen wir in Neu-Sukhothai an und wurden gleich wieder von einem netten Hotel-Schlepper angesprochen, der uns sein Hotel als Absteigemöglichkeit wärmstens empfahl. Für einen wieder mal überteuerten Preis brachte uns ein Songthaew-Fahrer dann zum Ziel, dass wir alsbaldig dann auch schon wieder verließen und uns selbst nach einer besseren Alternative umsahen. Die war zum Glück auch bald gefunden und wir konnten uns über ein schönes Resort mit Pool und einem ruhigen luxuriösen Bungalow für Mischa und Steffi und ein schönes Zimmerchen für Timo freuen. Den Rest des Abends verbrachten wir mit einer kleinen Stadterkundung, die nach 500 Metern schon wieder beendet war (hier herrschte wirklich tote Hose!) und einer dafür seeeehr ausführlichen Pooltestung, der unseren Ansprüchen voll und ganz gerecht wurde.
Und wieder einmal nutzten wir den Bus als Fortbewegungsmittel. Dieses Mal von der zweit-größten Stadt Thailands, Chiang Mai, in die Provinzhauptstadt Chiang Rai. Wir wollten einen kleinen Zwischenstop einlegen, etwas Natur genießen und vielleicht auch bei ein paar Bergdörfern vorbei gucken. Die Fahrt mit dem sehr angenehmen Bus von Greenline dauerte vier Stunden, die ziemlich schnell vorüber gingen. In Chiang Rai angekommen, bemerkten wir wieder den etwas veralteten Stand unseres Reiseführers, inzwischen gab es zwei Busterminals, eines ziemlich mittig innerhalb der kleinen Stadt, das andere ein ganzes Stück außerhalb. Wir wurden zum richtigen gebracht, schnappten uns unsere Rucksäcke und machten uns wieder auf die Suche nach einer Unterkunft. Nach kurzer Zeit fanden wir auch etwas, mehr schlecht als recht, allerdings wirkte auch der ganze Ort nicht wirklich einladend auf uns, sondern eher abschreckend. Aber so muss es wohl sein, wenn man aus einer so lebendigen Stadt wie Chiang Mai kommt… Nun gut, unser Dreier-Zimmer in unserer Unterkunft verfügte über einen alten staubigen Balkon und ein großes Fenster direkt zur Hauptstraße hin, aber ab 12:00 Uhr abends sollte es auf dieser ja wieder ruhig sein… Wir hatten eh nicht vor lange zu bleiben.
Fröhliche Weihnachten alle zusammen,
wir wünschen Euch ein paar besinnliche Tage, genießt die Zeit im Kreise Eurer Lieben, erholt Euch etwas über die Feiertage und genießt das fette Essen. ;) Nachfolgend etwas zum “genießen”: [jwplayer mediaid=“633”]
Es wurde spannend, nach einem wilden Ritt kamen wir tatsächlich an die Grenze… Zu unserer Überraschung sah der Express Bus doch tatsächlich aus wie ein VIP Bus. Vielleicht lag es an dem Schriftzug VIP oder daran, dass es der einzige Bus an der Busstation war, aber uns wurde klar das wir wohl jeden Bus hätten buchen können, es wäre immer dieser gewesen. Nun wollten wir aber nicht kleinlich sein, immerhin sind wir im Urlaub. Ein kurzer Check über das wichtigste beruhigte uns, es gab ein Klo und unsere Sitzplätze waren auch nicht gerade das schlimmste. Sitzplätze?! Ja, wir haben nämlich gelernt das es keinen Schlafbus (sleeping bus) zur thailändischen Grenze gibt, sondern nur einen normalen Bus mit Sitzen (seating bus). Hier wird auch der Unterschied klar zwischen Schlafbus und Nachtbus. Bei dem einen kann man (halb-)liegend schlafen, bei dem anderen (halb-)sitzend. Etwas was wir zunehmend kennen lernen durften, aber ich schweife ab. Wir hatten etwas zu essen, etwas zu trinken, unsere Thai-Airways Decken und sogar lange Sachen gegen die voll aufgedrehte Klimaanlage parat, es konnte also los gehen. Nach nur ca. 40 Minuten Fahrt meldete sich leider Mischas Bauch und wollte den Weg zur Toilette finden. War ja kein Problem, der Weg war bekannt. Zum Erstaunen traf er auf dem Weg dort hin allerdings auf einen vollen Laderaum, gefüllt mit Passagieren, da wurden wohl wieder einmal keine Plätze reserviert, sondern nur Tickets verkauft. Vor der Toilette war auch einer unserer Tuk-Tuk Mitreisenden, ein netter Süd-Koreaner, anzutreffen. Er erklärte Mischa dann auch in gewohnt gebrochenem Englisch das hier zwar ein Klo wäre, aber das erstens nicht ginge und zweitens der Platz auch als Stauraum verwendet wurde. Argh… Also nichts wie hin zum Bus-Begleitpersonal und diesem erklären das schleunigst ein Klo angefahren werden muss. Nun kann man sich die Straßen und das Verkehrsnetz in Laos in etwa so vorstellen wie in Bayern die Bergstraßen, bzw. Dorfverbindungsstraßen, also klein und teilweise recht dünn besiedelt. Das Begleitpersonal verdeutlichte Mischa das wir in 5 Minuten halten. Prompt hielten wir auch nach 5 Minuten, allerdings mitten im Nirgendwo. Die inneren Umstände ließen keine lange Diskussion zu und so konnte die Outdoor-Erfahrung aus Schweden zeigen was sie wert war… Der spätere Verlauf der Reise war geprägt von Stops im Nirgendwo, Stops an Tankstellen wo allerdings nicht getankt, sondern nur die Bremsen mit einem Wasserschlauch gekühlt wurden und vielen, vielen, VIELEN Kurven, die das Schlafen fast unmöglich machten. Am Ende der Fahrt kamen wir dennoch wohlbehalten an der thailändischen Grenze an und ab da begann der Nervenkitzel. Unsere Fahrscheine, gekauft in Luang Pra Bang, waren inzwischen an die verschiedenen Zwischenhändler gegangen, wir hatten nur noch einen windig aussehenden Schein für die Tuk-Tuk Fahrt vom Busbahnhof zum Fluss und diesen Zettel hatte unser Tuk-Tuk Fahrer gerade eingesackt… Nervös schauten wir uns um und waren uns unsicher wie es nun weiter geht… Unser Fahrer sah allerdings gut gelaunt aus, er wusste anscheinend etwas mit dem Zettel anzufangen. Nun gut, wir fuhren also irgendwo hin… Am Ende sogar richtig… und ja, so war es: wir fuhren zur laotischen Grenze. Dort angekommen führte uns der Fahrer schnurstracks zu einem kleinen Stand, windsicher wie das 1. Haus der 3 Schweinchen aus dem gleichnamigen Märchen. Die Dame am Schalter bezahlte den Fahrer und klebte uns jeweils ein kleines, neon-grün leuchtendes Schild auf die Brust mit der Aufschrift „Mini Bus“, unserem Ziel. Anschließend schickte sie uns zum Flussufer des Mekongs, dort war auf der einen Seite noch Lao und auf der anderen Seite Thailand. Schnell am hektischen Abfertigungsschalter auf Lao Seite ausgecheckt, in eines der vielen wartenden Boote gesprungen und erst inmitten des Niemandslandes realisiert, dass wir gerade Laos verlassen hatten… Das ging irgendwie schnell, hektisch und unglaublich reibungslos. Mal sehen wie es mit unserem vorab beantragten Visum für Thailand funktioniert… Patrick und Anita hatten damit einige Probleme an der Grenze, wir waren also bereits auf alles eingestellt. Dort angekommen das gewohnte Prozedere: Zettel ausfüllen, waren wir schon einmal da - JA - etc. … Am Schalter ging es zu wie in einer Bank am 1. eines Monats, wenn die Rentner ihr Geld bekommen haben und es in den heimischen Sicherheits-Strumpf bringen wollen. Einheimische drängelten sich mit Touries um den Schalter und wollten nach Thailand. Unser Visum war anscheinend gültig, auch Timo wurde ohne Probleme hinein gelassen und schwups standen wir da… in Thailand. Unkompliziert, ohne Schmiergeld, einfach so. Doch was nun!? Hier kam unser neon-grüner Klebezettel wieder zum Einsatz. Ein thailändischer Tuk-Tuk Fahrer sammelte uns auf und fuhr uns in ein Resort. Von dort aus sollte der nächste Minibus dafür sorgen, dass wir nach Chiang Mai kommen. Eine gute Menschenhandelskette, das muss man eingestehen. Während unserer Wartezeit tauschten wir Geld und genossen einen ersten Eindruck von Thailand. Im Grunde nicht anders als Laos, nur etwas sauberer und OHHHH MEEEIIINNN GOOOTTT, sie fahren auf der „falschen“ Straßenseite. Das in Thailand Linksverkehr herrscht hatten wir völlig verdrängt. Die alte Regel der Blicke um eine Straße zu überqueren war total überholt, wir mussten jedes Mal um unser Leben fürchten. Gut das wir erst einmal nur gefahren wurden. Der Minibus wurde voll, wir waren ca. 14 Leute, so durften Steffi und Mischa als Beifahrer und 3. Person auf der Frontbank Platz nehmen. Aus Gewohnheit wollte Mischa erst rechts einsteigen, nur um dann auf der linken Seite das Steuer zu vermissen. Irgendwie schon komisch. Zumindest die Zeit während der Fahrt brachte Mischa die Möglichkeit sowohl etwas von der Gegend zu sehen, als auch etwas Gewohnheit mit dem Linksverkehr zu kriegen.
Mit einem nervösen Timo im Gepäck kamen wir am Busbahnhof an. Der VIP-Bus der dort auf uns wartete, gehörte definitiv einem älteren Semester an als die vorherigen, aber da sich ja inzwischen auch unser Altersdurchschnitt erhöht hatte, war das nur fair. Die Gänge und Kabinen waren etwas enger und der Bus bis auf den letzten Platz belegt. Zum Glück hatten wir Glück vorgesorgt und für uns drei wieder die „Front-Kabine“ reservieren lassen, die wir uns mit einer zarten Chinesin geteilt haben. Trotz (oder gerade wegen) Timos netten Lächeln hat sich diese allerdings schnell von uns weggedreht und sich auch nicht weiter von uns stören lassen.